26. April 2024

Trani und Castel del Monte (5. Tag)

Trani

In Trani tauchte die Sonne die Fischerboote in ein helles Licht. Am Hafenbecken entlang, vorbei an Verkaufsständen mit Fisch und anderen Meeresfrüchten ging es zur Kathedrale San Nicola Pellegrino.

Unter den Normannen und Staufen wurde Trani zu einer wichtigen Seehandelsstadt. Hier sammelten sich die Kreuzritter, um die heilige Stadt Jerusalem zu befreien.

Die Kathedrale wurde in normannischer Zeit errichtet und ist gerade in ihrer steingewordenen Schlichtheit ein eindrucksvolles Zeugnis dieser Zeit.

Castel del Monte

Castel del Monte ist eine geheimnisvolle Burg, die im Jahre 1240 von Friedrich II., den Stauferkaiser,  errichtet worden ist und über dessen Zweck die unterschiedlichsten Meinungen und Theorien existieren.

In dieser Burg ist Zahlenmystik verwirklicht.
Im alten Orient soll es ein achtmonatiges elamitisches Venusjahr gegeben haben. Dieses soll als achteckiger Stern, ein Symbol der Göttin Ishtar , ausgedrückt worden sein. Das Oktagram, das sich daraus entwickelt haben soll, wurde zum Glücksamulett. Aus dem Hebräischen schließlich wurde die Acht als Glückszahl in die christliche Tradition übernommen. Die Pythagoräer nannten das Oktogramm dann “Mutter”.

Hat diese Zahlenmystik den Ausschlag dafür gegeben, dass Friedrich II. seine Burg achteckig und mit achteckigen Türmen hat bauen lassen? Niemand weiß dies. Einige vermuten sogar, dass in der Burg der Heilige Gral beheimatet sein sollte. Oder handelt es sich hier, um einen Initiations-Tempel, in dem sich mit Baphomet verbunden wurde? So abwegig, wie es scheint,  ist diese Frage nicht: Der Kaiser fühlte sich schließlich zeitweilig dem Templerorden verbunden.

Jedenfalls wuden unzweifelhaft in der mittelalterlichen Architektur der Burg die Erkenntnisse des Mathematiker Fibonacci umgesetzt. Das Castel del Monte ist nicht für kriegerische Handlungen ausgelegt und die Treppen verlaufen linksläufig, anstatt, wie damals üblich, nach rechts ausgerichtet zu sein. In der Mitte des Innenhofes soll  sich ein achteckige Wasserbecken befunden haben. Das Castel del Monte gibt also viele Rätsel auf, die meine Phantasie unendlich anregen.

Die Löwen an der Eingangstür schauen jeweils in die Richtung des Sonnenaufgangs zu den Sonnenwenden. Im oberen Stockwerk ist ein Fenster so ausgerichtet, dass zur Tagundnachtgleiche die Sonne durch den Raum scheint, um ein geheimnisvolles Rechteck im Innenhof zu bescheinen.

Wer kann all diese Rätsel lösen?

Erhalten gebliebenes Bodenmosaik in Castel del Monte.

Ausblick: War Castel del Monte das Vorbild für das  leider zerstörte Tannenhäuser-Denkmal im heutigen Polen. Im Sommer werde ich zumindest aber den Ort nahekommen, schließlich  werde ich mich  u.a. auch in Masuren aufhalten.

Von Bundesarchiv, Bild 101I-679-8187-31 / Sierstorpff (Sierstorpp) / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, //commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5413291

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