Nie werde ich vergessen, wie ich vor einiger Zeit mit Verleumdungen konfrontiert wurde, die vermutlich einzig und allein dem Zweck verfolgten, mich klein zu machen, mich wieder auf Linie zu bringen, nachdem ich in der Vergangenheit einmal meine Kritik in Worte gefasst und diese auch zur Kenntnis gegeben hatte, in der naiven Vorstellung, dass die Verantwortlichen nicht darum wüssten und unter der Voraussetzung, dass dort Menschen sitzen würden, die den offensichtlich aufgezeigten Problemen ins Auge sehen würden und an einer Lösung interessiert wären. Dem war nicht so.
Stattdessen war ich mit einer kräftezehrenden Disziplinierung konfrontiert, wo angebliche Vergehen gegen mich kreiert wurden und auch nicht davor zurückgeschreckt wurde, zu instrumentalisieren, was nutzbar gemacht werden konnte. So kann es passieren …
All dies, was ich erlebt habe, erinnert mich an eine Szene im wirklich filmtechnisch mehr als gelungenen Durchhaltefilm der Nationalsozialisten „Kolberg“ (Regie Veit Harlan), wo ein selbsternannter „Vater“ des Dorfes Kritik übt, indem er sich gegen den Befehl des Kommandanten stellt, einfach deshalb, weil dessen Befehl wenig durchdacht ist. Der zur Hilfe geeilte preußische Offizier Gneisenauer verlangt nun von ihm, die Folgen der Befehlsverweigerung (ein Graben wurde zugeschüttet) wieder rückgängig zu machen und erst danach wäre er bereit, ihn überhaupt anzuhören. Wo käme man denn dahin, wenn jeder eine eigene Meinung sowie Mitsprache hätte und individuell entscheiden würde!


Das Funktionieren des Systems steht eben über der Vernunft des Einzelnen und erst wenn man bereit ist, sich dem System bedingungslos unterzuordnen, kann das Gemeinschaftsgefüge erfolgreich funktionieren: so die Botschaft des Films.
Die Kolberger, die dies verstanden haben, können schließlich, durch Befehlsgehorsamkeit und Opferbereitschaft, der einfallenden napoleonischen Armee erfolgreich entgegentreten.
Zuvor ordnet sich auch der rebellierende H. Nettelberg dem Offizier Gneisenauer unter, der sich danach aber – Überraschung! – zu einer Anhörung bereit erklärt, wo er seine zuvor gezeigte befehlerische Härte mit dem Verweis auf Freundschaft und gegenseitige Unterstützung relativiert. Auch lässt er sich nun davon überzeugen, dass Nettelbergs Kritik eigentlich inhaltlich richtig gewesen war, womit der Film „Kolberg“ hier in seiner vorrangig propagandistischen Aussage selbst „bricht“ und so versöhnlicher zu sein scheint, als das, was ich erleben durfte.
Über die Schrecken von vielfältigen „Systemen“ habe ich schon wiederholt geschrieben, z.B. hier. Und für alle, die es verstehen können, sei gesagt, dass jedes System immer Gefahr läuft, sich zum thursischen zu entwickeln.