8. Mai 2024

Schmetterlinge, Blüten und verspiegelte Säle in Hannover

Als Vorbereitung auf meine Apulien-Reise habe ich mir den Roman  “Reise in die Nacht: Ein Fall für Avocado Guerrieri” von Carofiglio besorgt. Nun kann ich zu dem Buch noch nichts  weiter sagen, nur soviel, dass ihm ein Aphorismus von Laotse vorangestellt ist. Darin heißt es:

Was für die Raupe das Ende der Welt, ist für den Rest der Welt ein Schmetterling. (Laotse)

“Gaukler der Tropen” im Berggarten Hannover

Dies wiederum scheint mir eine gute Überleitung zum vorgestrigen Besuch des Berggartens in Hannover zu sein, wo sich noch bis zum  2. April rund 1000 Tagfalter im Tropengewächshaus beim Blütenbesuch oder bei der Nahrungsaufnahme an der Futterstationen beobachten lassen.

Hier ist ein Bananenfalter (Mexiko bis Peru) in einer Futterstation zu sehen.

Auch der folgende Schmetterling stammt aus Südamerika. Für die Ausstellung wurden Puppen aus Zuchtbetrieben in Costa Rica, Malaysia und anderen Ländern bestellt, die sich dann im tropischen Klima des hannoverschen Gewächshauses schnell zu prachtvollen Schmetterlingen entwickelt haben.

Mehr Informationen zur Ausstellung gibt es hier.

Orchideen

Danach erfreute ich mich an den prachtvollen Orchideen.

Meine Orchidee, die ich vor einigen Monaten im Baumarkt erworben hatte, ist mir leider eingegangen, weil ich Fehler bei der Pflege gemacht hatte.

Hier aber sind Fachleute am Werk. Der Berggarten beherbergt eine der größten Orchideen-Sammlung der Welt. Ihre Geschichte geht bis auf das Jahr 1835 zurück. Unter dem Hofgärtner Hermann Wendland hat sich daraus eine systematische Sammlung entwickelt.

Nun schlenderte ich noch durch den Großen Garten von Herrenhauses, der sich, aufgrund des Kälteeinbruchs der vergangenen Wochen, noch im Winterschlaf zu befinden schien.

Die Grotte in den Herrenhäuser Gärten

Ursprünglich war diese mit Muscheln, Kristallen, Glas und Mineralien geschmückt und diente als Rückzugsort für die Hofgesellschaft.  Grotten stellen ein wichtiges Element des Barockgartens dar.

Bei dieser Außenfigur der benachbarten  Freitreppe, die im Krieg zwar unzerstört geblieben ist, aber nicht mehr am originalen Standort steht,  sind im Hintergrund Schnecken neu eingesetzt worden und sollen so verdeutlichen, wie  einst wohl auch die Innenraumgestaltung der  Grotte ausgesehen haben mag.

Schon im 19. Jahrhundert verfiel die Grotte; 1849 wurde sie ausgebessert und erhielt die  klassizistische Fassade, die auch heute noch zu sehen ist.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Grotte nochmals schwer beschädigt; der östliche Salon wurde im Januar 1945 durch einen Bombentreffer fast völlig zerstört. Erst kurz vor dem dreihundertsten Jubiläum im Jahr 1966 gelang die Instandsetzung des gesamten Gebäudes seinem Vorkriegszustand gemäß. Doch letztlich blieb auch diese Sanierung auf halbem Wege stecken und sicherte nur das äußere Bild der Grotte innerhalb der Gartenkomposition, denn nach wie vor blieb die Grotte für das Publikum geschlossen und wurde lediglich als Lagerraum für Gerätschaften zur Gartenbearbeitung und für Beleuchtungseinrichtungen genutzt. (Landeshauptstadt Hannover, Hrsg.: Niki de Saint Phalle – La Grotte, Hannover 2003, S. 14 f.)

Nach Plänen von  Niki de Saint Phalle wurde die Grotte von 2001 – 2003  künstlerisch umgestaltet. Sie selbst erlebte die Fertigstellung nicht mehr.

Es ist ein ganz wundersamer Ort geworden, der sich unbedingt einen Besuch lohnt.

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