11. Mai 2024

Von der blauen zur rosaroten Stadt: Jaipur

Wir erinnern uns: Jodhpur heißt auch “die blaue Stadt”, weil die Brahmanen-Familien ihre Häuser blau angestrichen haben. Heutzutage wählen auch Nicht-Brahmanen diese Farbe, sodass die Stadt, vom Fort Mehrangarh betrachtet, blau erscheint.  Über meine Erlebnisse in Jodhpur habe ich hier geschrieben. 

Jainismus

Heute (05. 10) fahren wir also nach Jaipur. Unterwegs kommen wir an einem Jain-Kloster vorbei, deren Anhänger jeglichen Besitz abgeschworen haben, was soweit gehen kann, dass man auch keine Kleidung besitzen mag und als “Lichtgewandeten”, also nackt, durch die Welt geht. Im Widerspruch dazu steht, dass viele Anhänger in der indischen Gesellschaft einen hohen Rang einnehmen, was ja bekanntermaßen mit materiellen Gewinnen einhergehen soll. Nun ja, wie heißt es so schön: Es wird nicht so heiß gegessen, wie gekocht wird und nicht jeder Jainist wird sich an die strengen Regeln halten.

Anlässlich der Ernennung eines Jains in dem Vorsitz der deutschen Banks informierte die FAZ über diese für recht unbekannte Religionsgemeinschaft, die sich selbst nicht als Religion sieht: hier! (Anm: Die Stellung als CEO war für Anshu Jain im Jahre 2015 schon wieder beendet.

Überhaupt befinden sich auf den Bergen ziemlich häufig Klöster oder auch Heiligtümer, schließlich ist der Himmel hier näher und die dortige Abgeschiedenheit befördert den asketischen Lebensstil, den die indische Religion bevorzugt.

Jaipur

Die Fahrt wurde also nicht langweilig, weil es aus dem Busfenster heraus, so viel Interessantes zu sehen gab. Irgendwann sind wir dann aber in Jaipur angekommen: Jaipur wird auch “die rosarote Stadt” genannt. Zu Ehren des Besuches des Prince of Wales, dem späteren   König Edward VII. wurde die Stadt, auf Veranlassung der Maharaja,  rosa angestrichen.

Wegen Straßenarbeiten müssen wir den Weg in die quirlige Altstadt zu Fuß antreten. Hinter dem imposanten Festungsbauten verbirgt sich ein Meer von kleinen Geschäften. 

Der Palast der Winde

Der Palast der Winde ist das Wahrzeichen von Jaipur. Durch die vergitterten Fenster konnten die einstigen Haremsdamen das Treiben der Stadtbewohner beobachten. Heutzutage ist der Verkehr vor dem Palast mörderisch und man muss aufpassen beim Fotografieren nicht von einem Auto weggefegt zu werden. . 

Fotostopp beim Jal Mahal

Danach riskieren wir noch einen ersten Blick auf  das prächtige  Amberfort, das wir morgen besichtigen werden, und machen einen Fotostopp beim Jal Mahal. Dieser Palast liegt inmitten des Mansager Sees und soll angeblich zum Luxushotel umbebaut werden. 

Aufdringliche Händler

Die Reisegruppe wurde, sobald wir den Bus verließen, von  aufdringlichen Händlern belagert, sodass ein kontemplatives Genießen der schönen Szenerie nicht wirklich möglich war. 

Leider scheint dieses  aggressive  Verkaufsgebaren landestypisch zu sein. Die Händler verstehen gar freundliche Worte als Aufforderungen zu verstärkten Nervereien, sodass der Aufenthalt im öffentlichen Bereich vor touristischen Höhepunkten zur Qual verkommt.   Mein Tipp:  Wenn man kein Interesse an den angebotenen Waren verspürt, sollte man schweigen und so tun, als ob man die Händler ignorieren könnte (man kann es natürlich nicht!).  Freude macht das allerdings wenig. 

Das Hilton-Hotel  in Jaipur

Wir übernachten im Hilton-Hotel. Vom Zimmer war ich begeistert. Zwischen Badezimmer und Wohnraum gibt es eine Glaswand, deren Sicht sich mit einer Jalousie jeweils öffnen oder schließen lässt. In Luxus-Hotels soll dieses Innendesign ja recht beliebt sein (hab ich mir sagen lassen!). 


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