[Werbung, da Pressereise]  Die Welterbereregion WartburgHainich hatte mich (und auch noch andere Blogger und Pressevertreter) vom 21. bis zum 22. Juli  zu einer kleinen Reise eingeladen, siehe hier.

Dies ist der dritte Teil meiner Vorstellung der Region. Der erste Teil lässt sich hier nachlesen und den zweiten Teil gibt es hier.

Der Mittelpunkt Deutschlands

Auf dem Grund eines  Sees, der das einstige Opfermoor überflutet, befindet sich der geographische Mittelpunkt Deutschlands. Auf einer energetischen Ebene stellt sich mir die Frage, was das mit einem Land macht, wenn seine vermessene Mitte auf einer uralten Opferstätte liegt?

Niederdorla-Seeheiligtum

Doch bevor ich hier in das Esoterische abgleite,  kehren wir geschwind wieder zu den profanen Fakten zurück: 1990, also direkt nach der Wiedervereinigung, wurde Deutschland  vermessen und  seine Mitte, die immer auch abhängig von der verwendeten Bemessungsmethode ist,  neu  bestimmt. Da der so errechnete Mittelpunkt  “im See”  für etwaige Besucher nicht attraktiv ist, wurde  – so meine Vermutung – in unmittelbarer Nähe, jedoch am Ufer,  1991 eine Kaiserlinde gepflanzt und ein entsprechender Platz  mit einem hinweisenden Mittelpunkts-Stein gestaltet. Dieser lädt jetzt zum müßigen Verweilen ein.

Das Opfermoor: Eine germanische Siedlung mit rekonstruierten Kultstätten

Ein Gedenkstein erinnert dort an Prof. Dr. Günter Behm-Blank, ehemaliger Direktor des Museums für Ur- und Frühgeschichte Thüringens in Weimar.

Dieser war mir schon von meinem Aufenthalt am Kyffhäuser Denkmal  (hier!) bekannt. Dort hatte er umfangreiche Forschungen zu den bronzezeitlichen Kulthöhlen, die er Kannibalenhöhlen nannte,  bei Bad Frankenhausen durchgeführt. Sein diesbezügliches Buch fand ich äußerst spannend, ist momentan aber – meines Wissens – nur noch antiquarisch zu erhalten.

Lesetipp: Höhlen, Heiligtümer, Kannibalen, archäologische Forschungen im Kyffhäuser, F.A. Brockhaus, Leipzig 1958, DNB 572206534; Neuauflage: Dingsda-Verlag, Querfurt / Leipzig 2005, ISBN 3-928498-86-X.

Opfermoor

Günter Behm-Blanke  hat sich, neben seiner Kannibalenhöhlen-Recherchen,  auch um die  Freilegung und Erforschung des Opfermoores in Oberdorla verdient gemacht, eben genau dem Platz, wo mich die Pressereise hingeführt hat!

Das Seeheiligtum in Oberdorla diente  im 6. Jh. v. Chr. bis 11. Jh. n. Chr. verschiedenen germanischen Stämmen als Kult- und Opferstätte. Pfahlgötter wurden hier genauso gefunden, wie tierische und menschliche Knochen.

Opfermoor Vogtei

Als wir dort sind, findet, am Ufer des Sees,  gerade ein “Germanenfest” statt. Dieses wird regelmäßig  alle zwei Jahre, in Abwechslung  mit dem “Römerfest”, wiederholt.  Einige Reenactement-Darsteller stellen in historischen Gewändern altes Handwerk vor und andere haben sich dort  zu fröhlichen Lagerrunden eingefunden.

Wir werden von einer freundlichen Dame  zu verschiedenen rekonstruierten Kultstätten, von denen es einige zu sehen gibt,  geführt. Pünktlich zum Germanenfest sind diese auch mit entsprechenden Dekorationen versehen worden.

 

Des Weiteren ist im Freiluftmuseum dauerhaft ein orginalgetreu rekonstruiertes Germanendorf, was den Besuchern eine Vorstellung vom alltäglichen Leben der germanischen Völkern vermitteln soll,  zu sehen.  Man muss dabei allerdings wissen, dass an diesem vorrangig kultisch genutzten Ort ein solches  historisch niemals vorhanden war.

Weitere Informationen, wie Kernöffnungszeiten, Adresse und Veranstaltungen  finden sich auf der Webseite des Opfermoores: hier!  Es gibt, in der Nähe des geographischen Mittelpunktsteins, auch einen Austellungspavillon, der über die getätigten Ausgrabungen und archäologischen Funde informiert. Leider haben wir diesen nicht besucht.

Nach dem Besuch des Opfermoores ging es für uns nämlich zurück zum Bahnhof Mühlhausen. Von hier traten meine Mitreisenden mehrheitlich ihre Rückreise an. Einige blieben auch noch eine Nacht in Mühlhausen, um die Erlebnisse entspannt ausklingen zu lassen.  Ich selbst reiste weiter nach Eisenach, schließlich wollte ich mir noch die Wartburg, ohne die eine Reise nach Thüringen kaum denkbar ist, anschauen. Ihr dürft also auf eine Fortsetzung gespannt sein.

Bis dahin schaut doch einmal bei den anderen Bloggern, die an diesem Wochenende dabei waren,  vorbei:

www.sigipunkt.com

www.wandernd.de

www.vonortzuort.reisen

www.einzweiterblick.de

www.travelingandotherstories.de